Brillen

Brillentypen

Fernbrille

  • bei Weitsichtigkeit Plusglas
  • bei Kurzsichtigkeit Minusglas
  • bei Hornhautverkrümmung
  • zusätzlich Zylinderglas

Nahbrille (Lesebrille)

  • Alterssichtigkeit
  • Addition
  • zur bestehenden Fern-Korrektur
  • Einstärkenglas
Mehrstärkenbrille

Das jugendliche Auge kann sich schnell auf Sehziele in allen Entfernungen einstellen, es akkommodiert. Ab Mitte 40 etwa lässt die Anpassungsfähigkeit im Nahbereich spürbar nach, auch beim gesunden Auge. Erste Anzeichen sind: Sie lesen mit ausgestreck-tem Arm.

Sie bemerken eine übermäßige Anstrengung oder vorzeitiges Ermüden bei Ihrer Lektüre, oder Sie haben plötzlich Schwierig-keiten, einen Faden durchs Nadelöhr zu bekommen. Diese Form der Fehlsichtigkeit nennt man "Alterssichtigkeit" oder "Presbyopie". Das Auge braucht eine Unterstützung.

Ist die Brille für alle Entfernungen?

Ja, sie ist es. In den meisten Fällen lassen sich diese Mehrstärkengläser verwenden. Damit brauchen Sie nur eine Brille. Das Zweistärken- oder Bifokalglas ist ein Brillenglas für die Ferne mit einem fast unsichtbaren Zusatzteil für die Nähe. Durch diesen Bereich können Sie dann z. B. die Auslagen und Preise in den Geschäften klar sehen oder die nähere Umgebung Ihres Arbeitsplatzes.

Für die meisten handwerklichen Tätigkeiten ist ebenfalls der Zusatz unerlässlich. Sie werden ihn auch brauchen, wenn Sie ein Musikinstrument nach Noten spielen.

Bifokalbrille

  • kombiniertes Glas
  • Fernkorrektur
  • zusätzlich Nahaddition
  • mit sichtbarem Fenster

Trifokalbrille

  • 3-fach kombiniertes Glas
  • Fernkorrektur
  • zusätzlich Nahaddition
  • mit sichtbaren Fenstern

Gleitsichtbrille

  • kombiniertes Glas
  • Fernkorrektur
  • zusätzlich Nahaddition
  • Unsichtbarer Nahzusatz
Häufig aufkommende Fragen zu diesen Brillentypen:

Was ist zu beachten, wenn man zum ersten Mal eine Zweistärkenbrille trägt?

Die unterschiedlichen Korrektionszonen sind so angeordnet, dass der Blick automatisch durch den Bereich fällt, der für die jeweilige Sehaufgabe richtig ist. Fasst man ein entferntes Ziel ins Auge, hebt man den Blick und schaut durch den oberen Teil.

Beim Lesen jedoch senkt man ihn und benutzt damit das Feld, das für die Nähe bestimmt ist. Nur wenn Sie beim Gehen plötzlich direkt vor Ihren Füssen ein Hindernis erwarten, z. B. eine Bordsteinkante oder Stufen, blicken Sie natürlich auch durch den Nahzusatz Ihrer Brille und dann ist das Bild mehr oder weniger unscharf.

Es gilt daher, am Anfang etwas vorsichtig zu sein. Sie werden sich aber in wenigen Tagen daran gewöhnt haben.

Welche Wirkungen haben Gleitsichtgläser, bekannt als "Multifokalgläser"?

Im Gleitsicht- oder Progressivglas sind ebenfalls mehrere Stärken, also unterschiedliche Korrektionswerte, kombiniert und zwar ohne Trennkante mit gleitenden Übergängen, daher die Bezeichnung "Gleitsichtglas". Mit einer solchen Brille können Sie von der Ferne bis zur Nähe ohne den Bildsprung der Bifokal- oder Trifokalbrille jede Einzelheit scharf sehen.

Die Trennlinien, an denen man äußerlich andere Mehrstärkengläser erkennt, gibt es bei Gleitsichtgläsern nicht. Auf einen kleinen Umgewöhnungsprozess muss man sich jedoch auch hier einstellen:

Außerhalb des Sehkanals entstehen unvermeidbare Unschärfen. Wenn Sie also zur Seite schauen wollen, müssen Sie zum Teil mit dem Kopf den Bewegungen Ihrer Augen folgen. So bleiben Sie automatisch in der richtigen Korrektionszone.

ibt es auch Spezial-Arbeitsbrillen?

Ja, spätestens ab Mitte 50 ist für die Bildschirmarbeit eine spezielle Bildschirmbrille erforderlich. Meistens genügt dafür eine Einstärkenbrille für den Arbeitsabstand Computer-Bildschirm oder die so genannte „Office-Brille“ (multifokale Nahbrille).

Können Mehrstärkengläser und Gleitsichtgläser auch mit weiteren Eigenschaften kombiniert werden?

Wie bei jedem anderen Korrektionsglas stehen auch hier technisch viele Möglichkeiten offen.

1. Zusatzwirkung Entspiegelung
Die Entspiegelung mindert die störenden Reflexe und erhöht die Lichtdurchlässigkeit. Mit einer "Superentspiegelung" läßt sich die Restreflexion nahezu vollständig beseitigen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist die ästhetisch günstige Wirkung.

2. Zusatzwirkung Sonnenschutz
Durch absorbierende Gläser kann die Lichtdurchlässigkeit gemindert werden. Außerdem werden die ultravioletten Strahlen absorbiert. Geringfügige Tönungen haben hauptsächlich kosmetische Effekte. Auch eine automatische Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse ist möglich. Die Fachbezeichnung für Gläser, die sich selbsttätig einfärben, heißt "phototrop".

Absorbierende Gläser – auch phototrope Gläser mit mehr als 20% Tönung im aufgehellten Zustand – sollen nicht zum Autofahren in der Dämmerung und bei Nacht getragen werden.

3. Zusatzwirkungen mehr Bruchfestigkeit
In bestimmten Berufen und bei manchen Sportarten ist die Bruchgefahr der Brillengläser erhöht. Die Lösung des Problems: nahezu bruchfeste Gläser aus Kunststoff. Bei gleicher optischer Präzision zeichnen sie sich außerdem durch ihr niedriges Gewicht aus. Sie sind nur etwa halb so schwer wie Silikat-Gläser.

Kunststoffgläser verkratzen jedoch leichter, könnten aber mit einer Hartschicht versehen werden und haben dann eine für die normalen Tragebedingungen ausreichende Verschleißfestigkeit.

Lösung für schwierige Sehaufgaben am Arbeitsplatz: Mehrstärkengläser in Spezialausführung.

Viele Berufe stellen besonders hohe Anforderungen an die Augen, die mit der Brille, mit der man sonst gut zurechtkommt, nicht zu erfüllen sind. Daher wurden unzählige Variationen entwickelt, die auf spezielle Tätigkeiten zugeschnitten sind.

So ist es z. B. möglich, dass die Nahkorrektion im oberen Teil des Glases angeordnet ist oder dass die Zone für die mittlere Distanz den größten Raum einnimmt. Die nachlassende Akkommodationsfähigkeit ist heute wirklich kein Sehproblem mehr – es lässt sich durch die entsprechende Brille immer beheben.

Vergrößernde Sehhilfe

Wie auf anderen Seiten dargestellt, benötigen Menschen, die an einer altersbedingten Makuladegeneration erkrankt sind vergrößernde Sehhilfen.

Dies können sein:

  • Verstärkte Lesebrille mit Annäherung des Leseabstandes
  • Vergrößerung des Textes durch Lupen
  • Vergrößerung durch Lupenbrillen
  • Lupenbrillen mit erweitertem Arbeitsabstand - Fernrohrlupenbrillen
  • Elektronische Bildschirm-Lesegeräte

Die Anpassung von Lupenbrillen obliegt dem Augenarzt, die Abgabe erfolgt beim Augenoptiker. Es gibt auch spezielle Sehbehinderten-Ambulanzen an den Universitäts-Augenkliniken. Für stark Sehbehinderte gibt es die Möglichkeit, sich einer Blinden- Hör- Bücherei anzuschließen.

Spezielle Brillengläser

Die Zeiss-Spezial-Filtergläser wurden in Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Instituten und Augenärzten entwickelt und erprobt. Der Transmissionsverlauf wurde so optimiert, dass ein Teil des sichtbaren kurzwelligen Spektrums absorbiert wird.

Für den medizinischen Einsatz bei:

  • Retinitis Pigmentosa bzw. Retinopathia
  • Pigmentosa (RP)
  • Achromasie oder Stäbchenmonochromasie
  • Diabetische Retinopathie im fortgeschrittenen Zustand.
Was machen Sie mit unserer Verordnung?

Bitte suchen Sie einen Optiker Ihres Vertrauens auf. Er wird Sie bei der Auswahl des Brillengestells und der Gläser beraten. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt keinen Zuschuss für Gestell und Gläser, außer bei geringen Ausnahmen. z.B. bei Kindern bis zum vollendeten 18. LJ., beidseitige Sehkraft unter 30%.

Unser Rezept enthält die erforderliche Korrektur für Ferne und Nähe. Eine nochmalige Nachbestimmung dieser Werte ist nicht erforderlich. Eine Entspiegelung ist nicht zu Lasten der Krankenkassen verordnungsfähig. Wir würden Ihnen dennoch eine Entspiegelung raten.

Die Tönung kann von uns nur in seltenen Fällen zu Lasten der Krankenkasse verordnet werden, wenn eine Augenerkrankung vorliegt. Bei getönten Brillen ist jedoch darauf zu achten, dass diese zum Autofahren in der Nacht nicht so gut geeignet sind, besonders dann, wenn Sie eventuell noch getöntes Wärmeschutzglas in Ihrer Windschutzscheibe haben.

Als Autofahrer sollten Sie nachts unbedingt eine ungetönte Brille tragen. Dann sollte man sich lieber noch eine separate Sonnenbrille anschaffen, die die erforderliche Korrektur enthält. Jede neue Brille erfordert eine gewisse Gewöhnungsphase. Am Anfang kann man unter Umständen gerade Linien etwas verbogen sehen, besonders dann, wenn die Brille eine astigmatische Komponente zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung enthält.

Brillen-Rezept

Was machen Sie mit dem Brillen-Rezept, das Sie von uns erhalten?

Wir haben mit dem Rezept die erforderliche Gläserstärke festgelegt. Die von uns verordneten Brillengläser basieren in der Regel auf 2 Messungen, nämlich der objektiven Refraktionsbestimmung mit einem computergesteuerten Messgerät sowie auf einer nachfolgenden subjektiven Refraktionsbestimmung, bei der wir nach Ihren Angaben die bestmögliche Korrektur festlegen. Als Basis für die subjektive Bestimmung dient die Refraktometermessung. Genau wie andere biologische Messwerte, wie zum Beispiel der Blutdruck schwanken, so finden sich auch bei der subjektiven Refraktionsbestimmung Tageschwankungen um den optimalen Messwert herum.

Messen wir die erforderliche Korrektur an 2 unterschiedlichen Tagen, so werden sich bei der zweiten Messung immer geringe Abweichungen vom ersten Messwert ergeben. Dies gilt auch für den Fall, dass Ihr Optiker nochmals die von uns verordneten Messwerte überprüft.

Geringfügige Schwankungen sind die Regel und weisen im allgemeinen nicht darauf hin, dass eine fehlerhafte Messung vorliegt. In der Regel ist es auch nicht erforderlich, dass der Optiker nochmals eine Refraktionsbestimmung durchführt.

Mit dem Rezept gehen Sie zum Optiker. Dort suchen Sie sich ein Gestell aus und besprechen die Gläserart fest. Es gibt beim Optiker keine Festpreise. Designer-Brillen sind natürlich deutlich teurer als ein Standard-Gestell.